La vie en rose...
Der Sommer ist vorbei, das Fahrradfahren ist auch vorbei, aber das liegt eher an meinem kaputten Scheinwerfer - wie auch immer, gestern hörte ich es wieder. Es ertönte aus dem Kiosk im Park. Dieser Kiosk ist ein magischer Kiosk, denn letztes jahr erinnerte er mich an John Peel's music. Und dieses Jahr an 'La vie en rose'...
Nicht das Original von der Piaf, sondern eine beschwingtere instrumentale Version war es, unter deren Klängen der zurückgebliebene menschliche Müll ermahnt wurde, doch endlich das Kalei zu verlassen. Am Wochenende geschah dies meistens um drei Uhr morgens - und natürlich immer, wenn man sich gerade alles schöngesoffen hatte und absolut keine Lust verspürte, nach Hause oder sonstwohin zu gehen...
Ich habe den Urheber dieses Fotos verschusselt, aber ich habe seine Erlaubnis.. Und nein, das bin ich nicht, weder rechts noch links... ;))
Das Kaleidoskop war eigentlich ein verufener Ort. Dort gab es dem Hören nach nur Besoffene, Drogensüchtige und andere Loser. Kein 'normaler' Mensch ging dort hin, zumindest gab kein 'normaler' Mensch das zu. Und ich selber hätte mich eher in den Hintern gebissen, als dorthin zu gehen, denn ich war damals (1984) zwar nicht besonders gut drauf, aber soooo schlecht nun auch wieder nicht. Ich durchlebte eine Zeit zwischen totaler Verzweiflung und absolutem Glück, ich war endlich frei, vogelfrei sozusagen und trieb es gewaltig, zumindest versuchte ich es zu treiben. Nur klappte das nicht immer.
Irgendwann schleppte mich eine Freundin ins Kalei, und es war gar nicht so übel. Locker war es und relativ billig. Für drei Mark kriegte man einen Gutschein und dazu einen Stempel, beides auf die Hand und konnte ihn - den Gutschein natürlich - in ein Getränk seiner Wahl umwandeln. Und seltsamerweise traf man viele Leute, die man lange nicht gesehen hatte. Man konnte abtanzen auf der winzigen Tanzfläche, und manchmal spielten sie sogar avantgardemäßig "Hit Me With Your Rhythm Stick" von Ian Dury. Das war dann die Musik, die ich mochte. Aber vorherrschend war die 70er Jahre-Kacke mit Rock'n'Roll und Heavy Metal.
Und die Klos waren einfach entsetzlich. sie befanden sich im Kellergeschoss, und waren mindestens so alt wie die Katakomben von Rom, aber bestimmt viel unhygienischer. Doch je mehr Bier man trank, desto gleichgültiger wurden einem die Klo-Katakomben, die aus zwei wackeligen Holztüren bestanden, hinter denen sich zwei stinkende Löcher befanden. Zumindest war es auf der 'Damentoilette' so. Wie die Männerklos aussahen, weiß ich nicht, obwohl ich mal drauf war. Ich hab's wahrscheinlich verdrängt...
Trotz all dieser ekligen Umstände ist das Kalei wichtig für mich, denn eines Nachts, als ich vor der winzigen Tanzfläche stand und darauf wartete, dass sie 'La vie en rose' spielten, da quatschte mich jemand an. Ich wandte mich zur Seite und sah DEN Typen überhaupt. Natürlich verlief es im Sande, und ich weiß immer noch nicht, ob ich es hätte ändern können, trotzdem bin ich diesem Moment dankbar, denn er versorgt mich immer noch mit Ideen zu Romanen und Liebesgeschichten, und das nach über einem Vierteljahrjundert. Das gibt einem zu denken, gelle?
Nicht das Original von der Piaf, sondern eine beschwingtere instrumentale Version war es, unter deren Klängen der zurückgebliebene menschliche Müll ermahnt wurde, doch endlich das Kalei zu verlassen. Am Wochenende geschah dies meistens um drei Uhr morgens - und natürlich immer, wenn man sich gerade alles schöngesoffen hatte und absolut keine Lust verspürte, nach Hause oder sonstwohin zu gehen...
Das Kaleidoskop war eigentlich ein verufener Ort. Dort gab es dem Hören nach nur Besoffene, Drogensüchtige und andere Loser. Kein 'normaler' Mensch ging dort hin, zumindest gab kein 'normaler' Mensch das zu. Und ich selber hätte mich eher in den Hintern gebissen, als dorthin zu gehen, denn ich war damals (1984) zwar nicht besonders gut drauf, aber soooo schlecht nun auch wieder nicht. Ich durchlebte eine Zeit zwischen totaler Verzweiflung und absolutem Glück, ich war endlich frei, vogelfrei sozusagen und trieb es gewaltig, zumindest versuchte ich es zu treiben. Nur klappte das nicht immer.
Irgendwann schleppte mich eine Freundin ins Kalei, und es war gar nicht so übel. Locker war es und relativ billig. Für drei Mark kriegte man einen Gutschein und dazu einen Stempel, beides auf die Hand und konnte ihn - den Gutschein natürlich - in ein Getränk seiner Wahl umwandeln. Und seltsamerweise traf man viele Leute, die man lange nicht gesehen hatte. Man konnte abtanzen auf der winzigen Tanzfläche, und manchmal spielten sie sogar avantgardemäßig "Hit Me With Your Rhythm Stick" von Ian Dury. Das war dann die Musik, die ich mochte. Aber vorherrschend war die 70er Jahre-Kacke mit Rock'n'Roll und Heavy Metal.
Und die Klos waren einfach entsetzlich. sie befanden sich im Kellergeschoss, und waren mindestens so alt wie die Katakomben von Rom, aber bestimmt viel unhygienischer. Doch je mehr Bier man trank, desto gleichgültiger wurden einem die Klo-Katakomben, die aus zwei wackeligen Holztüren bestanden, hinter denen sich zwei stinkende Löcher befanden. Zumindest war es auf der 'Damentoilette' so. Wie die Männerklos aussahen, weiß ich nicht, obwohl ich mal drauf war. Ich hab's wahrscheinlich verdrängt...
Trotz all dieser ekligen Umstände ist das Kalei wichtig für mich, denn eines Nachts, als ich vor der winzigen Tanzfläche stand und darauf wartete, dass sie 'La vie en rose' spielten, da quatschte mich jemand an. Ich wandte mich zur Seite und sah DEN Typen überhaupt. Natürlich verlief es im Sande, und ich weiß immer noch nicht, ob ich es hätte ändern können, trotzdem bin ich diesem Moment dankbar, denn er versorgt mich immer noch mit Ideen zu Romanen und Liebesgeschichten, und das nach über einem Vierteljahrjundert. Das gibt einem zu denken, gelle?
Iggy - 4. Nov, 17:55