TOPP, die Wette – Wie es begann...1

Eigentlich hatte ich schon über das Ende geschrieben, aber der Anfang ist auch recht interessant...

PROLOG

Es war kurz vor drei Uhr morgens, also kurz vorm Rausschmiss. Sie stand alleine vor der fast leeren Tanzfläche und grübelte vor sich hin. Über ihr Leben – und wieso sie noch nie einen Mann getroffen hatte, in den sie sich rückhaltlos verlieben konnte. Und sie dachte über ihre Trennung vom Ex nach, die Trennung war richtig gewesen. Absolut richtig. Trotzdem fühlte sie sich etwas verlassen, aber das war natürlich Quatsch, sie hatte jetzt die absolute Freiheit alles zu tun, was sie wollte. Und sie hatte schon einiges getan in den letzten Monaten. Verrückte Sachen unüberlegte Sachen... Aber irgendwie war alles in die Hose gegangen, irgendetwas stimmte nicht mit ihr, denn auch Bernie, den sie unbedingt haben wollte, sprang nicht so richtig auf sie an. Das mit ihm war eine einzige Katastrophe, vor allem im Bett. Und danach war er einfach abgehauen und hatte sich auch nicht mehr gemeldet. Den konnte sie wohl vergessen, aber es hatte wehgetan. Warum? Allmählich dämmerte ihr, dass es so wehtat, weil sie sich in ihrer Eitelkeit gekränkt fühlte. Oh nein, vielleicht sollte sie sich erst einmal von Männern fernhalten, bis sich ihr Geisteszustand normalisiert hatte...
Ich bin jetzt zwar frei, aber auch vogelfrei, grübelte sie wehmütig weiter - und sie bemitleidete sich deswegen ein wenig.
Just in diesem Augenblick quatschte sie jemand von der Seite her an. Sie blickte nach rechts. Der kann mich nicht meinen, dachte sie erstaunt. Sie schaute also vorsichtshalber nach links, aber da stand niemand. Oh Wunder, er meinte sie doch!
Er sah überwältigend aus mit seiner imposanten Größe, er war so verständnisvoll und nett, und sie lachten über die gleichen Dinge. Obwohl sie hinterher gar nicht wusste, worüber sie sich eigentlich unterhalten hatten. Er legte seinen Arm um sie, und sie schmiegte sich an ihn. Irgendetwas war an ihm, das sie bisher noch nie erlebt hatte, etwas Vertrauenswürdiges, und sein Körper erschien ihr wie die Ergänzung zu ihrem eigenen. Er erzählte ihr, dass er Biologie und Chemie studiert hatte und dass er bald Lehrer sein würde. Auch das war so vertrauenswürdig.
Hand in Hand gingen sie zu ihr nach Hause. Sie tranken Rotwein und hörten Musik. Und wieder unterhielten sie sich, aber es gab keine Berührungen mehr, er saß auch nicht mehr nahe bei ihr, und Irma fühlte sich ein bisschen verunsichert.
Bis sie dann irgendwann in die Küche gingen. Irma lehnte sich an die Arbeitsplatte und er fasste sie um ihre Taille. Sie dachte nur noch daran, dass er sie gleich küssen würde, sie sah ihn wie gebannt an, und ihre Lippen öffneten sich erwartungsvoll.
Aber anstatt sie zu küssen sagte er: „Lass’ uns ins Bett gehen“, und deutete lässig mit der Hand in Richtung Schlafzimmer.
Schock! Irma wollte ihren Ohren nicht trauen. Warum war er so beschissen direkt? Was sollte das?
„Nein, will ich nicht!“ sagte sie heftig. Eigentlich wollte sie ja doch, aber nicht so. Es sollte schon ein bisschen netter ablaufen...
„Stell’ dich nicht so an!“ Bei diesen Worten grinste er böse. „Letztens bin ich mit der Freundin eines Kollegen ins Bett gegangen, und hinterher habe ich den Arm um sie gelegt, und sie hat mir von ihren Problemen erzählt...“
Irma starrte ihn fassungslos an. Was sollte das? Warum sagte er das? Bis es ihr endlich klar wurde: Er wollte nur mit ihr pennen und sie außerdem noch demütigen, indem er ihr von anderen Frauen erzählte. Das tat weh, und das konnte sie sich nicht gefallen lassen.
Die darauf folgende verbale Auseinandersetzung war nicht von schlechten Eltern, und Irma machte den Anfang:
„Ich hab’ aber keine Probleme, und außerdem wäre es sowieso viel zu gefährlich für dich, mit mir zu schlafen!“ In einem Winkel ihres Gehirns fragte Irma sich, was sie da überhaupt von sich gab, aber sie konnte es nicht steuern, es war wie ein Programm, das vollautomatisch ablief.
„Und wieso bitte?“ Seine Stimme klang amüsiert.
„Jeder Mann, der mit mir schläft, verliebt sich in mich.“ Diese Worte verließen ungehindert ihren Mund, und sie staunte selber darüber. Es war natürlich völliger Schwachsinn.
Und tatsächlich glotzte er sie daraufhin ungläubig an und schnaubte verächtlich. Bis jetzt hielt er sie immer noch um die Taille gefasst, aber nun ließ er sie los und trat einen Schritt zurück.
Und sie spürte es als schmerzlichen Verlust. Wieso standen sie sich auf einmal als Feinde gegenüber? Konnte man sich in ein paar Stunden so an den Körper eines Mannes gewöhnen? Das war doch alles nicht normal!
„Und außerdem“, ihr Mund konnte nicht aufhören, Blödsinn zu erzählen, „bin ich sowieso frigide!“ Obwohl, so blödsinnig war das gar nicht, denn beim ersten Mal hatte sie immer ihre Probleme, und beim zweiten und beim dritten auch. So wie letztens bei Bernie, er war der Freund von ihrem Ex, und sie wollte ihn erobern. Aber es klappte einfach nicht...
Das war wohl ein bisschen zuviel für ihn, denn er fing an zu lachen und konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen.
Bis ihr schließlich der Kragen platzte und sie ihn anblaffte: „Wenn du’s nicht glaubst, dann kannst du ja abhauen!“
„Natürlich glaube ich das nicht“, sagte er mit gefährlich ruhiger Stimme, und seine Augen glitzerten irgendwie. „Aber ich könnte dir ja mal zeigen, wie das geht. Ich würde dich lecken, bis du mich anflehst, dich zu…“
„Halt’ die Klappe! Halt’ ja die Klappe!“ Irma hörte ihre Stimme wie durch einen Nebel hindurch, sie klang laut und hysterisch. Aber noch schlimmer war, sie stellte es sich vor, wie er sie zuerst leckte und dann, na ja... Und es machte sie an! Gewisse Teile ihres Körpers gerieten dadurch in Hitze. Warum musste sie sich das vorstellen? Das war ja krank! So was von krank! Und ihre eigene Fantasie trieb ihr vor Zorn das Blut in die Wangen.
Am liebsten hätte sie ihm in seine... Teile getreten, die bestimmt schon so wahnsinnig viele Frauen beglückt hatten. Aber das würde er sich bestimmt nicht gefallen lassen.
Also schmiss sie ihn hinaus, obwohl es ihr weh tat. Warum tat es weh? Keine Ahnung. Jedenfalls schmiss sie ihn hinaus mit den Worten: „Hau’ bloß ab und lass’ dich nie wieder hier blicken!“
Und er ging, nicht ohne ihr vorher einen mörderischen Blick zugeworfen zu haben, der sie erschütterte. Was wollte er? Was hatte sie ihm getan? Was war passiert?
Irma war nun wirklich zutiefst verunsichert. Aber dieser Zustand hielt nicht lange an. Okay, die Sache war gelaufen. Sie dachte kaum noch an ihn, obwohl sie manchmal einen Schreck kriegte, wenn sie irgendwo einen sehr großen Mann sah. Aber es stellte sich immer heraus, dass er es nicht war. Gott sei Dank! Und auch in der Disco traf sie ihn nie mehr.
Also vergiss ihn, Irma! Er ist nicht dein Ding.
Und Irma vergaß ihn allmählich, oder zumindest dachte sie, sie würde ihn allmählich vergessen. Aber daran, wie sie von nun an die Männer taxierte, nämlich nach Größe, Aussehen und Ausstrahlung, stellte sie fest, dass er ein fester Bestandteil ihrer unbewussten Gedanken geworden war. Doch das fand sie nicht weiter beunruhigend.

Mittlerweile ist es fertig, und es entwickelt sich zu einem ganzen Zyklus, zu lesen DORT>>>
punctum - 24. Nov, 13:20

Danke für Episode 1 :-) Schön geschrieben - und vor allem das mit der gekränkten Eitelkeit ist ja voll aus dem Leben gegriffen...
(meine Anmeldung spinnt irgendwie)

Iggy - 24. Nov, 16:10

selber danke! ;)) und da gibt es noch mehr volles aus dem leben...

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Iggy - 20. Nov, 13:02
da hast du mich auf eine...
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kontor111 - 20. Nov, 04:38
Wenn die Polizeisirene...
Wenn die Polizeisirene tatsächlich vorher nicht zu...
iGing - 19. Nov, 14:00
Kommt plötzlich einer...
spring schnell zur Seite in die Hecke doch wenn dort...
Iggy - 19. Nov, 13:51
Danke Lo!
Das Erleben des Überlebens ist ein ganz besonderes...
Iggy - 19. Nov, 13:43
ach du meine G Ü T E...
nochmal Glück gehabt würde nicht mal mehr einer sagen...
kontor111 - 19. Nov, 11:19
Herzlichen Glückwunsch...
Herzlichen Glückwunsch zum Überlebthaben!🥰👍👍👍
Lo - 18. Nov, 20:04
„WEISSE WATTE BIS? LÜGEN...
Nein, nicht Du, Iggy ;-)
Lo - 2. Nov, 18:49

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