Ist es normal, wenn eine Bürokraft auch nach fünfzehn Jahren Arbeit mit dem PC nicht weiß, wie man neue Ordner anlegt? Obwohl man doch wahnsinnig gerne mit neuen Ordnern arbeitet?
Klar doch, wenn man jemanden hat, der einem alles macht, während man selber auf geistigen Durchzug schaltet...
Ist es nötig, wenn ein gewisser Herr Bödmann, seines Zeichens Abteilungsleiter solche Leute auch noch beim neuen Chef
anpreist wegen ihrer Verdienste? Leider fiel ihm nichts anderes ein als Korrespondenz und Ablage. Ablage macht die Guteste aber schon seit drei Monaten nicht mehr, da besucht sie lieber diverse
Freundinnen im Hause...
Jetzt hab' ich irgendwie den Faden verloren. Und warum rege ich mich überhaupt so auf? Weil sie mich bis zur letzten Sekunde nerven wird? Wahrscheinlich. Aber es ist ja bald vorbei, und dann muss sie Farbe bekennen, ich könnte mich jetzt schon schlapp lachen, denn meine Nachfolgerin wird nicht so blöd sein, ihr dauernd den Allerwertesten hinterherzutragen. HALLELUJA!
Tja, das bin ich wohl. Wochenlang haben sie herumgehärmt, dass mein Ausscheiden aus der Firma nichts Gutes bedeuten könnte, dass ich unersetzbar und unvergleichlich (dämlich?) wäre und dass sie mich alle ganz doll vermissen würden.
Den Zahn hab' ich mir mittlerweile gezogen, denn heute ging es schon ohne Tränen zu, mein bevorstehender Abschied wurde kaum noch erwähnt, meine letzten drei Tage sind uninteressant geworden, und ich hoffe jetzt nur, dass sie nicht noch irgendeinen einen Scheiß-Dingsbums für mich veranstalten, an dem sich die ganze bescheuerte Firma beteiligt. Ich hab' nämlich keine Lust, irgendwelchen Leuten, mit denen mich absolut nichts verbindet, noch einen ausgeben zu müssen.
Ich bin nämlich Legende und sonst nix...
PS: Und da ist noch ein anderer Zahn, den ich mir selber ziehen werde, ein ganz realer Backenzahn ist es, er wackelt sehr und ist nicht mehr zu retten...
Nachdem ich stundenlang versucht hatte, ein nettes Nachthemd in ein ausgefallenes Designer-Shirt zu verwandeln, gab ich frustriert auf. Es hatte sich nämlich all meinen 'Nähkünsten' erfolgreich widersetzt - und sah immer noch wie ein Nachthemd aus.
Also wird das Nähen in meiner nahen oder ferneren Zukunft keine Einnahmequelle sein. Aber ich werde eine brauchen, denn pünktlich mit Erreichen meiner Mini-Rente geht der Vater ins Pflegeheim, und die Mutter kann es natürlich nicht bezahlen. Ich sehe schon ein Horrorszenario auf mich zukommen: Alles was ich in den letzten Jahren gespart habe, wird futsch sein - und ich kann mir nicht einmal den zukünftig geplanten, ach so sozialen Einheitsbeitrag zur Krankenversicherung leisten. Witz lass nach...
Aber vielleicht sollte ich mich selbstständig machen. Es gibt ja immer was, zum Beispiel das:

Allerdings werde ich keine popeligen Freud'schen Couchen anbieten, sondern hochwertige Betten. Vielleicht plaudern meine unfreundlichen Cats dann mal aus, was sie so auf dem Herzen haben. Irgendwas wie: Meine Mutter hat mich nie geliebt. Okay, das trifft auf Kater Dicky zu und vielleicht auch auf mich, aber die kleine Siouxsie war der Liebling ihrer Mutter... Da soll mal einer eine vernünftige Analyse machen!
PS: Ich bin im Moment absolut nicht zu gebrauchen.
dieser Typ, der einer Arbeitskollegin von mir gestern vors Auto lief, er entschuldigte sich vielmals - wär' ja nix passiert - und entschwand ganz eilig.
Zuhause musste sie feststellen, dass ihr Autochen vorne total verbeult war.
Jetzt frage ich mich, was das für ein Typ war. ;))
Der einzige Körperteil, den man nicht liften kann, ist die Hand. Bis vor kurzem war das eine Tatsache, und ich hab' mich echt darüber kaputtgelacht, bis ich dann las, dass es doch geht. Es hat irgendwie mit Eigenfett-Transfer zu tun, und die Hände sehen danach 10-15 Jahre jünger aus.
Witzbolde! Eigenfett hätte ich zwar reichlich, aber warum sollte ich mir sowas antun? Das einzige, was ich tun konnte, war diese Story zu schreiben:
KISS the future...
Der Augenblick der Wahrheit kam, als Eve sich ausnahmsweise mit aufgesetzter Brille im Badezimmerspiegel betrachtete. Ihre Gesichtszüge sahen auf einmal erschreckend scharf aus, ihre Mundwinkel schienen ihre Wangen hinunterzuziehen – und erst die Augenlider... Konnte es tatsächlich sein, dass sie so hingen? Fassungslos blickte sie in den Spiegel.
Sie knöpfte ihre Bluse auf und streifte sie langsam ab. Aufmerksam nahm sie jedes Detail ihres Körpers wahr: Der Busen hing nicht besonders und neigte zur Üppigkeit wie in früheren Zeiten. Aber die Fältchen, die sich auf ihrem Hals bildeten, als sie sich nach vorne beugte, um im Spiegel auch das letzte hässliche Detail von sich zu sehen, die waren neu. Und auch ihre Arme wirkten irgendwie wabbelig.
Oh Gott, es war vorbei! Und dabei hatte sie gedacht, sie würde nie wirklich alt aussehen. Doch es war passiert, heimlich, schleichend, unaufhaltsam.
Eve machte einen Spaziergang. Die herrliche Frühlingsluft hatte sie nach draußen gelockt.
Aber auch das tat nicht gut. Überall erblickte sie nur schöne Frauen. Alle waren jung, alle waren blond in verschiedenen Nuancen, alle hatten die gleiche hohe und straffe Figur mit einem keck hervorstechenden Busen. War das die Entwicklung, zu der automatisch alles hinführte? Sie sahen so schön aus, die Männer dunkelhaariger als die Frauen und vielfacher in ihren Erscheinungsformen, manche muskulös wie Bodybuilder und manche eher sehnig drahtig. Aber schön waren sie alle.
Eve fühlte sich inmitten all dieser Pracht wie menschlicher Restmüll, den man vergessen hatte zu entsorgen, und sie dachte verzweifelt daran, was sie früher von sich gegeben hatte. 'Wenn ich mal alt werde, dann will ich das in Würde tun.'
Ha, sie lachte bitter auf. Als Fünfzigjährige kann man das Maul noch gut aufreißen, aber mit sechzig sah das alles ganz anders aus...
Zu Hause stellte sie sich wieder vor den Spiegel und musterte sich verzweifelt.
Die hängenden Lider ließen ihre Augen alt und müde wirken, und die neue Form ihrer Wangen machte das Gesicht fast quadratisch - und dabei sollte es doch diese bezaubernde Rundung haben... Auch ihr Körper hatte sich verändert. Die einstigen Vorzüge waren verschwunden, während die immer schon vorhandenen Mängel immer schlimmer wurden und sich geradezu widerlich in den Vordergrund drängten.
Oh Gott! Niemand würde sie mehr begehrlich anschauen, denn sie war jetzt unsichtbar, geschlagen mit der durchsichtigen Blässe des Alters. Nein, nein, und noch mal nein!
Sie zog ihre Wangenpartie mit beiden Händen ein wenig nach hinten, und schon sah sie aus, als wäre sie dreißig Jahre jünger. Nur durch das bisschen Hautspannen. So einfach war das!
Eve lag die ganze Nacht wach und grübelte. Sie dachte an die jungen Frauen in ihrem Büro. Für sie waren Schönheitsoperationen das Normalste auf der Welt, und jede von ihnen ließ sich ab und zu optimieren.
Die Schönheitschirurgie hatte in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Was mit Fettabsaugen und manchmal dilettantischer Schnibbelei begann, entpuppte sich als ein mächtiges Instrument. Jeder konnte sich das ideale Aussehen verschaffen, alle Operationen verliefen nahezu problemlos, und Hormonbehandlungen ließen gewünschte Gliedmaßen gezielt wachsen. Das beinhaltete zwar ein gewisses Risiko, aber so war das Leben eben...
Sie wollen eine andere Nase? Machen wir!
Sie wollen einen anderen Mund? Machen wir!
Sie wollen eine athletische Figur? Längere Beine? Größeren Busen? Kleinere Füße? Mehr Taille? Machen wir!
Wir optimieren SIE! Es kostet Sie nur wenig, aber Sie werden schön und jung sein, und das ist Ihnen die Sache doch wohl wert!
Ja, es ist mir die Sache wert! Eve war immer schon spontan gewesen, und wenn sie sich einmal zu etwas entschlossen hatte, dann zog sie es durch. Nur ging es diesmal nicht um eine Kurzhaarfrisur, sondern um ihren ganzen Körper.
Noch besser, wenn schon dann richtig! Das Geld? Sie hatte einiges gespart, eigentlich sollte es für ihr Alter sein. Aber wen juckte das Alter, das Alter war hässlich und grauenhaft. Sie aber wollte schön und jung sein!
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Drei Wochen später und nach einem unbezahlten Sonderurlaub verließ Eve die Klinik, die sinnigerweise ‚KISS the future’ hieß.
Sie fühlte sich fantastisch. Sie sah genau so gut aus wie die anderen Frauen, die gelassen auf der Straße daher schlenderten. Wenn nicht gar besser... ‚KISS the future’ hatte gute Arbeit geleistet.
Im Büro begrüßte man sie enthusiastisch. Denn sie gehörte jetzt dazu, sie war genauso schön und jung wie die anderen – bis auf ein paar alte Schrullen, die wohl nicht genug Geld hatten, um sich optimieren zu lassen.
Eves Höhenflug hielt an. Sie musste zwar vorsichtig beim Laufen sein, weil ihre länger gewordenen Beine eventuell leichter brechen konnten, aber es war die Sache wert. Männerblicke streiften sie bewundernd und bissen sich dann an ihr fest. Sie war so jung und so anziehend wie nie zuvor!
Wieder machte sie einen Spaziergang. Überall sah sie nur schöne Frauen. Alle waren jung, alle waren blond in verschiedenen Nuancen, alle hatten die gleiche hohe und straffe Figur mit einem keck hervorstechenden Busen. Alle sahen genauso aus wie sie selber.
Aber dann stutzte sie. Denn inmitten der schönen, blonden und keckbusigen Frauen erblickte sie eine, die müde Hängelider hatte und deren Wangenpartie quadratisch war und sie alt machte. Trotzdem besaß diese Person die Frechheit, arrogant und anmaßend zu lächeln. Unglaublich! Eve schnaubte verächtlich in sich hinein und ging weiter, zufrieden mit ihrem Gesicht und mit ihrem Körper.
Aber ein paar Tage später sah sie schon wieder so eine. Das konnte nicht sein! Was ging da vor sich? Und es wurden immer mehr. Immer mehr alt aussehende, untersetzte Frauen mit Hängelidern und eckiger Wangenkontur liefen herum, und die fanden sich auch noch schön! Was passierte da?
Eve redete sich krampfhaft ein: Ich bin jung, ich bin schön! Aber es fühlte sich nicht mehr richtig an. Der Trend hatte sich anscheinend gewendet. Alt und individuell faltig war jetzt in – und es würde ziemlich lange dauern, bis ihr optimierter Körper das interessante Aussehen des Alters erreicht hätte.
KISS the future? Sie hatte nur noch eine Hoffnung: Vielleicht würde sie irgendwann wieder in Mode sein...

Aus dem Büro heraus fotografiert. Und Frau Iggy glaubt tatsächlich, sie könnte just diese Aussicht vermissen, aber sonst eigentlich nichts.
Denn es geht zügig auf das Ende zu, nur noch 18 (in Worten achtzehn) reine Arbeitstage, dann ist Frau Iggy in Rente.
Ob sie es bereuen wird? Niemand weiß das. Und sie weiß nur, dass sie demnächst vielleicht statt morgens zur Arbeit zu den Ärzten fahren wird, denn dieses Kribbeln in den Beinen ist irgendwie irritierend, vor allem im Sitzen.
Aber was soll's, im Augenblick gibt es im Umkreis viel Schlimmeres bei viel Jüngeren.
eigentlich bist du ja ein total cooler Typ, gutaussehend auf eine rotzige Weise, die viele Mädels anspricht, interessanterweise auch vorbelastet mit ein paar Drogenproblemen, Identitätsproblemen, na ja, halt mit so Prominentheitsproblemen.
Und ich war nie ein richtiger Fan von dir, aber ich mochte deine Songs, Millennium zum Beispiel.
Aber als ich dich jetzt im TV sah, war ich ein bissken enttäuscht. Du kamst mir bei deinem Auftritt fast so unscheinbar vor wie der Typ, der morgens die Straßenbahn mit Ach und Krach mitkriegt.
Und dann kamen noch Assoziationen dazu wegen deines blöden mausgrauen 7/8 langen Kittels, und ich musste automatisch an den Hausmeister Krause denken und an seinen Spruch: Alles für den Dackel - Alles für den Club. Nicht dass ich das jemals gesehen hätte - wenn dann nur in der TV-Eigenwerbung. ;) Jedenfalls krieg' ich das nicht mehr aus meinem Kopf!!!
Aber es macht dich menschlicher...
Musste unbedingt die neue Digi ausprobieren - ein sehr teures vorgezogenes Geschenk zum Geburtstag. Denn demnächst werde ich so alt sein wie die Essener Lichtwochen, das hört sich eleganter als die andere dicke fette Zahl. Jedenfalls wird diese Digi meine letzte Digi sein, denn teure Geschenke - oder gar selber kaufen - beides ist einfach nicht mehr drin.
Jedenfalls scheint es zu klappen mit dem 12fach optischen Zoom, allerdings hat weder das Bäumchen groß gewackelt,

noch die seltsame Gans (oder Ente), welche fast schon auf der Hauptstraße spazieren ging.

Die Krähe allerdings schon, und trotzdem ist es richtig gut geworden.

Wo ich war? Im Schloss Borbeck und im Park drumherum. Außerdem gab es da eine Austellung:
Landschaften und Gärten in Japan um 1900. Sehr schön anzuschauen und sehr interessant.

Deutschland in der Nacht,
so bin ich um den Schlaf gebracht...
Denk ich an Deutschland voll am Tage
setzt's Denken aus, gar keine Frage...
Mist, ich höre zufällig Nachrichten, sehe zufällig fern, erblicke beim Einkaufen zuviel BILD, kriege bei AOL die neuesten Hiobsbotschaften präsentiert...
Es gibt kein Entrinnen!
PS: Vielleicht sollte ich eine Sonderkategorie einführen, sowas wie "Politikfrust". Ha, mach' ich auch!
Nachdem ich heute dieses alte Foto wiederfand, erkannte ich, dass meine Kindheit wohl vorbei ist. Aber die nette Tante auf dem Bild hieß Tante Margret, das weiß ich noch. Wieso weiß man immer so viel aus der Vergangenheit und nichts von dem, was gestern passiert ist?

Deswegen hab' ich mir vorgenommen, von jetzt an alles aufzuschreiben, damit ich es nicht vergesse. Denn wieder ist eine Illusion den Bach runter gegangen, nämlich die Illusion vom unverwüstlichen Bambus. Ich hab ja sowieso gedacht, dass eine Welt, in der es nur Bambus gibt, irgendwie stupide und sehr einseitig wäre, es erinnnerte mich schwer an einen Science Fiction Roman, weiß aber nicht mehr, wie der hieß.
Jedenfalls ist Bambus bei weitem nicht so hart, wie er oder seine Vertreiber es behaupten. Dieses Schneidbrett ist ein Weichei, heute gekauft - heute schon zerrauft...
